Folge 4 - IN AMAZONIEN
VOM PERUANISCHEN TIEFLAND NACH BRASILIEN

Von Iquitos aus geht die Fahrt mit einem Passagierschiff weiter
zum kleinen Ort Pebas. Im Hospital erzählt ein amerikanischer
Missionar, dass er gerade von peruanischen Militärmaschinen
abgeschossen wurde. Eine Frau und ein Kind wurden noch im Flugzeug
von den Schüssen getötet. Das Flugzeugwrack treibt kopfüber im
Amazonas.
Bald darauf fühlt sich das Team zurückversetzt in die Zeiten von
Moses und des Alten Testaments: Eine Siedlung direkt am Fluss.
Hier suchen jüdische Peruaner ihr Seelenheil, indem sie ihr Leben
wortgenau nach der Bibel, die sie allzeit mit sich tragen,
ausrichten. Sie haben sich diesen Ort ausgesucht, da sie daran
glauben, dass Jesus zurückkommen wird.
Schließlich ist das Dreiländerdreieck von Peru, Kolumbien und
Brasilien mit den Orten Letícia und Tabatinga erreicht. Hier
treffen sich Reisende, Schmuggler und Drogenhändler.
Die viel beschriebene brasilianische Lebensfreude wird bald zu
spüren sein. Beim Fest zu Ehren der kirschgroßen und rotbraunen Açaí-Palmfrucht,
die in Stauden an Palmen wächst, sind besonders
die farbenfrohen und reich verzierten Kostüme beim großen Fest von
Codajás eindrucksvoll.
Manaus, die Millionenmetropole am Zusammenfluss von Amazonas und
dem nach der Farbe seines Wassern benannten Rio Negro, ist von
einem maroden Stadtbild geprägt. Bröckelnde Kolonialfassaden
erinnern an die Zeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die
Erfindung des Gummireifens und der damit verbundene Handel mit
Kautschuk der Stadt enormen Reichtum bescherte. Aus dieser Zeit
stammt auch das berühmteste Gebäude der Stadt, das Opernhaus
"Teatro Amazonas", in
dem gerada La Traviata präsentiert wird.
Aber auch endlose Armensiedlungen bestimmen das Bild von Manaus,
das heute als Freihandelszone (seit 1967) Industriezentrum und
Umschlagplatz für Frachtschiffe aus Übersee ist. Hier in Manaus
tanzt das Volk, wie im ganzen Norden Brasiliens nach den heißen
Rhythmen des Forró - wen es hier nicht mitreißt, der ist ein
Tiefkühlschrank!